blast from the past

Heute wurde mir ganz warm ums Herz, als ich, auf der Suche nach Bildmotiven, eine Reise in die alte Satztechnik unternahm. Gefunden habe ich die Permanent und Aurora-Grotesk als Berthold Staro-Streifen.

Woraufhin mir Axel gleich dieses schöne Gerät mit dazu schenkte:

Des weiteren Helvetica als ein paar lines-of-type, Handsatzreste in AG und eine Schublade voll Reform-Grotesk.

Bildunterschrift für uns Spätgeborene:
Das »Tablett« ist ein Satzschiff, in das man den fertig gesetzten Text aus dem Winkelhaken legte, bis die Kolumne voll war.
Unten links: Blindmaterial, rechts Regletten als Zeilenabstand zwischen den Bleizeilen, dazwischen ein paar Bleilettern. Auf dem Haufen rechts unten liegt ein Linotype-Keil für den Wortabstand.
In der Mitte rechts aus Messing ein Stapel Linotype-Matrizen, darüber gegossene Zeilen und ganz oben, das ist wohl eine Prägestempelgegenform, keine Ahnung.
Linke mitte: mit Kolumnenschnur zusammengebundener »Stehsatz« (nicht abgelegt, sondern aufgehoben zum späteren wiederverwenden); drüber noch ein Stapel Linotype-Zeilen. Das K ist glaube ich ein Klischee und die gelbe Rolle ist ein Lochstreifen zur Ansteuerung einer Setzmaschine, z.B.Linofilm oder Monotype, aber die waren breiter.

Schöner Abschied von der FH (heute habe ich gekündigt).

The Helvetica Flair

Ich bin total eingenebelt von einer Schrift, von der ich nie gedacht hätte, dass ich mal was mit ihr machen würde.
Letztes Jahr, als ich in Raabs Visitenkarten drucken wollte, brach sie sich schon Bahn. Nun bin ich völlig verhelvetischt.

Nach unserer fulminanten Helvetica Aufführung (einschlägige blog berichteten) an der HBK im Mai dieses Jahres zieht mich nun der Forschersog immer tiefer in H’s Geschichte hinein.
Werden wir am Ende noch Freunde?